Dungeons & Dragons

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Geschichte

Dungeons & Dragons (D&D) von Gary Gygax und Dave Arneson ist das erste kommerzielle und wahrscheinlich bekannteste Pen & Paper Rollenspiel der Welt. Im Original von 1974 bis 1997 von TSR hergestellt, seit 1998 von Wizards of the Coast, die seit 2000 zu Hasbro gehören. Prägende Elemente, wie Erfahrungsstufen, numerische Definitionen von Eigenschaften wie Stärke oder Intelligenz, aber auch Lebensenergie, Waffen und Rüstungen sind bei manchen Spielen bis heute gängige Standards, und haben insbesondere in Computerspiele Einzug gehalten. [1] [2]

Es gibt verschiedene Versionen dieses Spiels. Die aktuelle wird als die 5. Auflage bezeichnet, und ist seit 2014 im englischen Original, seit 2017 auf deutsch verfügbar.

D&D in Deutschland

Die erste deutsche Ausgabe erschien im November 1983, das sogenannte Basic (oder BECMI) D&D, in der weithin bekannten roten Box von FSV veröffentlicht. Die Vorgängerversionen, das sog. OD&D (Original D&D, seit 1974), die überarbeitete Einsteigerversion von John Eric Holmes (1977), und die B/X Version von Tom Moldvay/ David Cook (1981), waren allesamt nicht auf deutsch verfügbar. Die Version AD&D, später AD&D1, war im Original ab 1978 veröffentlicht worden, kam auf deutsch aber erst in der zweiten Hälfte der 80er auf den Markt. Mit AD&D1 begründet sich die Zählung, wonach die gegenwärtige Version die 5. ist.

Basic oder BECMI D&D

Basic oder BECMI D&D (BECMI ist ein Akronym für die insgesamt fünf aufeinander aufbauenden Regelsets, wovon das letzte nicht auf deutsch erschien: Basic, Expert, Companion (Ausbauset auf deutsch), Master, Immortal) hatte sich aus der Holmes-Version, die noch ein simpler Einstieg sein sollte, über die kurzlebige B/X-Version, die schon eigenständiger war, in der Überarbeitung durch Frank Mentzer endgültig zu einer eigenständigen Variante entwickelt. Jede der vier Boxen (Immortal nimmt eine Sonderstellung ein) enthält die Regeln für einen bestimmten Bereich der möglichen Erfahrungsstufen: Basis 1-3, Experten 4-14, Ausbau 15-25, Master 26-36, so dass erst mit allen vier Boxen die Regeln vollständig vorlagen. Zu den Regeln erschienen eine Reihe Abenteuer, auf die jeweiligen Stufenbereiche abgestimmt, davon wurden viele (etwa zwei Dutzend) auch auf deutsch übersetzt. Eine Handvoll Abenteuer und die Box aus der Gazetteer-Reihe wurden später noch von TSR UK hierfür übersetzt, bevor Basic D&D 1993 eingestellt wurde.

Advanced Dungeons & Dragons (AD&D)

Advanced Dungeons & Dragons (AD&D) erschien auf Deutsch ab 1986, es erschien das Spielerhandbuch, das Spielleiterhandbuch und zwei Monsterhandbücher, dazu nur wenige (sechs) Abenteuer, bevor zum einen die Tätigkeit des Verlags FSV endete und zum anderen die zweite Edition erschien. Das System ist sehr viel detailreicher als Basic D&D und bietet mehr Optionen, aber erweckt in der Rückschau teilweise den Eindruck, ein Sammelsurium von Subsystemen zu sein, die nur mäßig zusammenpassen. In den rund 10 Jahren seit dem Erscheinen gab es diverse englische Erweiterungen der Regeln, und die Defizite wurden sichtbar.

So war es eine logische Folge, dass 1989 AD&D2 erschien, mit überarbeiteten Regeln. Diese waren stringenter aufgebaut, ließen viele umständliche und teils inkompatible (und ohnehin oft ignorierte) Subsysteme entfallen. Die Grundlagen waren aber immer noch dem älteren System ähnlich genug, dass Abenteuer ohne größere Probleme in beiden Editionen spielbar waren. Die Veröffentlichung wurde nun von TSR UK übernommen, die Übersetzungen entstanden in Deutschland. Ein reger Strom von Veröffentlichungen entstand, Regelbücher, Zusatzbände („Splatbooks“) einige Abenteuer und Material zu einigen der Hintergrundwelten von AD&D, allen voran die Forgotten Realms/Vergessene Reiche. Bis zum Zusammenbruch von TSR 1997 kamen so etwa 60 Publikationen zusammen. In der Folge hat Amigo AD&D auf deutsch veröffentlicht, die Produkte zeichnen sich durch eine stark abweichende Gestaltung aus, und durch die unzeitgemäße Veröffentlichung von Regeln in mehreren Boxen, wobei diese Boxen teilweise eigenständig gar nicht nutzbar waren. Es entstanden noch einmal etwa 30 Publikationen, bevor AD&D2 2000 eingestellt wurde.

Dungeons & Dragons 3 & 3.5

Der Zusammenbruch von TSR und die Übernahme durch Wizards bildeten die Grundlage für die grundlegende Neubearbeitung von D&D und die Veröffentlichung ab 2000, zunächst durch Amigo, später durch Feder & Schwert. Das nunmehr als D&D3 bezeichnete System ist zwar noch als D&D erkennbar, da Stufen, Klassen und Eigenschaftswerte weiterhin vorhanden sind, aber alles andere ist völlig erneuert worden. Viele „alte Zöpfe“ wurden radikal abgeschnitten, die Regeln sehr viel stringenter und logischer gestaltet, andererseits wurden neue Elemente wie Talente eingeführt, die das Spiel sehr schnell sehr komplex werden ließen. Die ausufernde Unart, neue Klassen/Talente und ähnliches mehr zu veröffentlichen, machten es nicht einfacher. Das in Verbindung mit den Kinderkrankheiten des neuen Systems führten schon nach drei Jahren zu einer Überarbeitung, die als D&D3.5 bezeichnet wurde. Auch hier wurde wieder nach kurzer Zeit zusätzliches Material veröffentlicht. Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Einführung der Open Game Licence, die es Drittanbietern ermöglicht, eigene, auf die Regeln abgestimmte Produkte zu veröffentlichen, ohne diese separat lizensieren zu müssen. Von Wizards vor allem dafür gedacht, den Drittanbietern das Veröffentlichen von Abenteuern zu erleichtern (wovon sich Wizards selber keinen Gewinn versprach), löste dies eine Flut von Produkten aus, die nur zu einem geringen Teil den deutschen Markt in Übersetzung erreichten.

Dungeons & Dragons 4

Nach nur 8 Jahren, aber einer Flut von englischen und immerhin ca. 50 deutschen Veröffentlichungen, hat Wizards die Regeln erneut grundlegend überarbeitet und D&D4 auf den Markt gebracht. Auf deutsch erschienen 2008 lediglich die drei Grundregelbücher, bevor Feder & Schwert die Lizenz nicht weiterführen konnte. Als Nebeneffekt dieser Regelerneuerung entschied sich Paizo in den USA, das Rollenspiel Pathfinder zu veröffentlichen, was in Deutschland unter der Lizenz von Ulisses Spiele auch sehr erfolgreich war.

Dungeons & Dragons 5

Seit 2017 fungiert Ulisses Spiele als Übersetzer für die deutschsprachigen Produkte. Die eigentliche Lizenz hat Gale Force Nine inne, der Vertrieb läuft über die burst Spiele GmbH. Die Produkte sind somit bei mehreren deutschen Verlagen erhältlich.

Die englische Version war bereits 2014 erschienen, und zeigte eine deutliche Vereinfachung der Regeln gegenüber D&D3.

Quellen