RuneQuest-Con
Der Convention RuneQuest-Con wurde 1990 von Lutz Reimers-Rawcliffe als deutschlandweites Treffen für Fans des Rollenspiels RuneQuest und verwandter Spielsysteme wie Call of Cthulhu erstmalig organisiert. Das Treffen fand am Pfingstwochenende in einer Kölner Jugendherberge statt.
Lutz hatte eine deutsche Übersetzung der Regeln der Dritten Edition von RuneQuest beim Verlag Welt der Spiele eingereicht. Die Regeln erschienen dann 1991 als Hardcover.
Das Treffen kam bei den Teilnehmern gut an, deshalb wurde |im nächsten Jahr wieder zu Pfingsten ein zweiter RuneQuest-Con in Worpswede bei Bremen veranstaltet.
Im Winter 1991 wurde dann in Köln die Deutsche RuneQuest-Gesellschaft e.V. gegründet, mit dem Ziel, das neu erschienene Spiel zu unterstützen und weitere RuneQuest-Cons an den Pfingst-Wochenenden auszurichten.
Der 1992er Con fand in Hannover statt, der 1993er Con bei Bielefeld, der 1994er Con in Herdecke bei Hagen und der 1995er Con in der Jugendherberge Falkensee bei Berlin.
Der 1993er Con hatte einen ersten internationalen Ehrengast, David Hall, Herausgeber des englischen RuneQuest- und Glorantha-Fanzines "Tales of the Reaching Moon". Im darauffolgenden Jahr wurde er von Nick Brooke begleitet. Auf dem im gleichen Jahr in England stattfindenden Convulsion Convention (mit ähnlicher Ausrichtung, und zahlreichen auch überseeischen Besuchern) waren diverse Teilnehmer des RuneQuest-Cons und nahmen dort am zweiten Glorantha-Freeform teil. Dabei wurde die Werbetrommel für den deutschen Con gerührt und mit einem ähnlichen Freeform gelockt.
Eine nicht unbeträchtliche Rolle in der Verbreitung dieser Conventions spielte das damals "nagelneue" Internet, in dem es eine täglich verschickte Mailingliste zu RuneQuest gab. Neben dem deutschen RuneQuest-Con und dem englischen Convulsion in Leicester (eine alle zwei Jahre wiederkehrende Veranstaltung) fand in diesem Jahr auch ein erster amerikanischer RuneQuest-Con in Baltimore statt (die Namensgleichheit bedeutet nicht, dass die Veranstalter die gleichen gewesen wären).
1995 hatten sich rund 20 Leute aus England - darunter fast das komplette Orga-Team von Convulsion - sowie einige Gäste aus den Niederlanden und Skandinavien angemeldet, auch, um an dem Freeform "Heroes of Wisdom" teilzunehmen - einem zweisprachigen regelarmen LARP (mit Stein/Schere/Papier als Würfel-Ersatz) für gut 50 Teilnehmer, bei dem die englischsprachigen Gäste die Rollen der Besatzer des Lunaren Imperiums übernahmen. Die Sprachbarriere wurde so zu einem Spielelement... In diesem Jahr wurde auch erstmalig ein Trollball-Turnier auf einem deutschen RuneQuest-Con ausgerichtet.
1996 fand der Con erstmalig in der zu einer Jugendherberge wiederaufgebauten Burg Stahleck über Bacharach am Rhein statt. Der als Rheingold-Queste betitelte Con hatte neben der Location auch das wieder zweisprachige Glorantha-Freeform Rise of Ralios als besondere Attraktion.
Da die Burg auch für das nächste Jahr zu Pfingsten verfügbar war, fand auch der 1997er Con dort statt, unter dem Namen Tentacles über Bacharach, mit neuem Orga-Team.
Dieses Orga-Team veranstaltete dann auch in den folgenden 10 (?) Jahren die Cons auf dieser Burg, mit immer mehr internationalen Gästen und Ehrengästen. Der Name RuneQuest-Con verschwand aus dem Titel der Veranstaltung, die nur noch als Tentacles beworben wurde, auch wenn der Veranstalter immer noch die Deutsche RuneQuest-Gesellschaft e.V. war.
Als das Orga-Team sich dann zurückzog, beschloss die Deutsche RuneQuest-Gesellschaft, auf einen etwas anderen Con umzustellen - familärer, über beinahe eine Woche, an einem anderen Ort. Teile der Organisatoren und Freiwillige unter den Stammgästen waren über diese Entscheidung unglücklich und buchten die Burg im nächsten Jahr für eine Fortführung des Treffens, unter dem Namen Eternal Convention. Auf diese Weise blieb die international besuchte Pfingst-Veranstaltung auf der Burg erhalten, während die RuneQuest-Gesellschaft den Kraken aus der Taufe hob.