Diskussion:UniCon
UniCon 1[Bearbeiten]
Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir den ersten Con am 23.1.1988. Wir hatten im Vorfeld bei dem damals gegenüber vom Hauptbahnhof gelegenen Fachhändler Spielland eine Liste ausgelegt, bei der sich Interessenten für die Convention eintragen konnten, wo wir um die 120 Rückmeldungen bekommen hatten. Also hatten wir mit freundlicher Unterstützung des Ladens ein paar Flyer fotokopiert, für die ich einen Ork in Kettenkapuze gezeichnet hatte. Als Veranstaltungsort hatten wir drei Seminarräume gegenüber von der Mensa 1 gebucht.
Dann erfuhren wir drei Tage vor dem Con, dass wir diese Räume nicht bekommen würden. Glücklicherweise stellte man uns ein paar zusammenliegende Seminarräume gegenüber der Mensa 2 zur Verfügung, zu der wir dann mit Din A4-"Plakaten" umgeleitet hatten. Aufgrund des unerwartet hohen Andrangs (wir hatten mit 80 Teilnehmern gerechnet, gekommen waren 150) war das ein Glücksgriff, da die drei ursprünglich geplanten Räume mit 80 Leuten schon gut ausgelastet gewesen wären.
Als Programm hatten wir zwei (inoffiziellen) Turnier-Abenteuer - für AD&D und Midgard - geleitet von Bekannten, die wir auf den letzten Pläibeck-Cons oder beim FLGS Spielland kennengelernt hatten. Die Versorgung bestand aus auf Kommission erworbenen Getränkedosen und Schoko-Riegeln. Der Eintritt betrug 99 Pfennige. Das Orga-Team bestand im wesentlichen aus drei Leuten - einer am Eingang an der Kasse, einer am Info- und Verpflegungstisch, und einer als wichtig umherlaufender. Während des Cons bekamen wir dann noch freiwillige Unterstützung einiger Mitspieler.
Am Tag des Cons konnte ich dann vormittags noch meinen ersten Computer (einen Atari 520 ST) über Personalkauf bei Karstadt leicht ermäßigt erwerben. In Betrieb genommen habe ich den so richtig erst am nächsten Tag. --Jorganos (Diskussion) 20:51, 18. Mär. 2021 (CET)
- Cooler Bericht, danke fürs erzählen. Kann man sich richtig schön vorstellen wie das war. --Oliver (Diskussion) 21:10, 18. Mär. 2021 (CET)
Midgard-Turniere[Bearbeiten]
Ein nicht unbeträchtlicher Faktor für den Erfolg der frühen UniCons war die Ausrichtung von Turnierabenteuern, für die es gesponsorte Preise gab.
Beim ersten UniCon hatte ich die Turniere von erfahrenen Spielleitern aus der Kieler Szene angefragt (und die Spielleiter mit ähnlichen Vergütungen angelockt, wenn ich mich richtig erinnere. Für den zweiten UniCon (im November 1988) brauchten wir wieder Turniere. Für AD&D war das kein Problem, aber für Midgard hatte ich entweder kein Angebot bekommen, oder mich stach der Hafer und ich dachte, das können wir auch in Eigenleistung.
Das Midgard-Turnier für UniCon 2 hätte eigentlich nicht funktionieren dürfen. Das Konzept bestand darin, dass meherere Gruppen von Spezialisten verschiedene Schauplätze einer überwiegend in Ruinen liegenden Stadt anlaufen und dort versteckte Drachen-Artefakte sammeln sollten, die dann in einem gemeinsamen Abschlussritual zusammengesetzt werden sollten und einen Drachen als Schutzpatron dieser Stadt heraufbeschwören sollten.
Jede Gruppe bestand aus einer Charakterklasse - also Krieger, Diebe, Magier, Priester, und (ich meine) Ordenskrieger. Jeder Gruppe war ein Spielleiter zugeordnet.
Das Abenteuer bestand aus kleinen Schauplätzen, die die Gruppen auf der Karte anlaufen konnten. Der Spielleiter der Gruppe ging dann zum Ablagetisch dieser Schauplätze und nahm sich die Beschreibung, und fing an, seine Spieler da reingehen zu lassen. Für den Fall, dass eine zweite Gruppe den gleichen Schauplatz besuchen wollte, kontaktierte deren Spielleiter den Spielleiter, dessen Gruppe schon dort war, und die beiden Gruppen stießen - über Kommunikation über die beiden Spielleiter - aufeinander.
Nach zwei solchen Besuchen gab es ein gemeinsames Ereignis, zu dem alle Gruppen zum Veranstalter dieser Suche gerufen wurden, und sich dann zu neuen Gruppen formieren konnten, um weitere Artefakte zu finden. Bei dieser Gelegenheit erfuhren die Spieler dann auch von den Dämonen, die durch die Suche erweckt worden waren - was dann tatsächlich zu sowas wie einer Zusammenarbeit der Gruppen führte.
Mit ein paar weiteren Artefakten konnte dann abschließend der Drache beschworen werden.
Die Interaktion der Gruppen untereinander war anscheinend für die Spieler recht reizvoll - mit Ausnahme einiger Spieler der Gruppe der Diebe, die bei einem Zusammentreffen mit einer anderen Gruppe fast komplett ausgerottet worden waren.
Für die Spielleiter war das Ganze einigermaßen stressig, aber auch ein interessantes Experiment.
Da der Aufwand doch recht hoch war, hatten wir das Midgard-Turnier für den dritten UniCon etwas Spielleiter-freundlicher gestaltet. Vier identische Gruppen, bestehend aus dem potentiellen Erben des Königreichs und seiner Gefährten, durften nacheinander vier kurze Abenteuer durchlaufen. Jedes Abenteuer hatte seinen eigenen Spielleiter. Und in jedem Abenteuer konnten die Spieler Fallen entschärfen oder einbauen - Liebesgrüße an die Konkurrenz. Das Abenteuer veränderte sich also von Gruppe zu Gruppe. Die Reihenfolge der Abenteuer war so ausgelegt, dass man jeweils einer anderen Gruppe nachfolgte, so dass jeder von jeder anderen Gruppe einmal mit deren Fallen konfrontiert wurde.
Auch diese Form der Interaktivität unter den Spielern kam gut an. Aber wir experimentierten weiter.
Das Konzept des Turniers des vierten UniCon ging nicht ganz so gut auf - es bestand in einer Vorrunde, in der sich zwei Teams für das gemeinsame Endspiel qualifizieren konnten. Vom Schreibaufwand sehr viel weniger aufwändig, aber mit zu viel Leerlauf für die Spieler.
An den nachfolgenden Midgard-Turnieren war ich dann nicht mehr beteiligt, aber sie blieben ein Markenzeichen des Cons, solange ich die frühen Cons besuchte. --Jorganos (Diskussion) 22:13, 18. Mär. 2021 (CET)